Welche Charaktereigenschaften stehen auf der Visitenkarte von jamaikanischen Rumsorten? Bezaubernde Aromen von Ananas, überreifer Banane, Kampfer, Gewürzen, sogar eine Form von Teer.
Dieses verführerische Seemanns-Gesöff hatte lange keinen guten Ruf in Europa, außer in Großbritannien. Da war Jamaika bis zur Unabhängigkeit der Insel im Jahr 1962 offizieller Lieferant der Royal Navy.
Flexibilität ist Trumpf
Aber die Dinge ändern sich nun auch in Europa. Und die intensiven Aromen von Rum von der drittgrößten Insel der Karibik finden jetzt ihren Platz im Herzen von Kennern.
Diese jamaikanischen Zuckerrohr-Brände haben besonders leicht erkennbare Eigenschaften. Seit dem 17. Jahrhundert bekannt ist die schwere und kraftvolle Signatur der meisten jamaikanischen Rumsorten – besonders im Norden der Insel in der Gemeinde Trelawny (Long Pond), denn dort hat man sich besonders auf die Herstellungsmethoden der Vorfahren zurückbesonnen. Es geht dabei insbesondere um eine langsame und spontane Fermentation in großen Holzfässern eines mit Wasser vermischten Rohstoffs (Melasse).
„Back to the roots“ sagten sich die jamaikanischen Tradition-Hersteller, wissend dass auch die Flexibilität ihre Stärke ist. Kein anderes Land kann mit so radikal unterschiedlichen Intensitäten und faszinierenden Rum-Arten zaubern, quasi für jeden Kunden Rum à la carte.